Job kündigen: Tipps für korrektes Kündigen (inkl. Vorlage) und reibungsloses Austreten

von Matteo
mann der erfolgreich job kündigt und austretet

Du möchtest deinen Job kündigen und wissen, was du für einen reibungslosen Austritt beachten musst? In der Schweiz wird normalerweise nach erfolgreich abgeschlossenem Bewerbungsprozess und unterzeichnetem Arbeitsvertrag beim neuen Arbeitgeber gekündigt. In diesem Artikel lernst du das Wichtigste dazu.

Job kündigen: Richtiger Zeitpunkt, Form und was beachten

Eine Arbeitsstelle korrekt zu kündigen ist nicht besonders schwierig. Beachte jedoch folgende Aspekte, damit alles reibungslos läuft.

job kündigung im einzelgespräch mit vorgesetzten

Vorgehen beim Job kündigen: zuerst mündlich, dann schriftlich

Nachdem du mit dem neuen Arbeitgeber den Vertrag unterzeichnet hast, solltest du deinem aktuellen Arbeitgeber gegenüber die Karten offenlegen und die Kündigung aussprechen. Gehe dabei respektvoll vor und informiere zuerst deinen direkten Vorgesetzten bevor du das Kündigungsschreiben einreichst und deine Kollegen informierst.

Eine Kündigung muss jedoch schriftlich erfolgen, damit sie rechtskräftig ist. Nachdem du mündlich informiert hast, reichst du das Kündigungsschreiben (siehe unten) bei der entsprechenden Stelle, meistens der Personalabteilung, ein und lässt dir dessen Eingang schriftlich bestätigen. Falls du ganz sicher sein willst, kannst du das Kündigungsschreiben auch per eingeschriebenen Brief schicken, um das korrekte und fristgerechte Einreichen im Nachgang beweisen zu können. In den meisten Fällen sollte dies aber nicht nötig sein.

Kündigungszeitpunkt: Beachte auch Ferien und Boni

Beachte den genauen Zeitpunkt der Kündigung, denn es ist oft nicht nur die Kündigungsfrist allein relevant. Die meisten Leute haben eine Kündigungsfrist von drei Monaten und gekündigt wird per Ende Monat. Wenn du zum Beispiel also deine Kündigung im Mai erreichst, könntest du eine neue Stelle frühestens im September antreten.

Bei höher qualifizierten Stellen und Führungspositionen werden zudem oft Boni oder Erfolgsbeteiligungen nur ausbezahlt, falls sich der Arbeitnehmer mindestens bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft in ungekündigtem Verhältnis befindet. Das kann schnell höhere Geldbeträge ausmachen und das solltest du beim Bewerben und Stellenwechsel zwingend berücksichtigen. Manchmal übernehmen auch neue Arbeitgeber solche Bonuszahlungen.

Schliesslich sind, besonders bei Kündigungen in der zweiten Jahreshälfte, auch Ferientage ein wichtiger Aspekt. Die Anzahl verfügbarer Ferientage basiert auf den gearbeiteten Monaten des Jahres. Ein Beispiel: Kündigt jemand im Mai mit Austritt Ende August, stehen ihm nur zwei Drittel der jährlichen Ferientage zu. Bei 25 Ferientagen entspricht das etwa 17 Tagen. Beim Kündigen haben manche noch Ferientage offen, die sie nutzen, um früher auszutreten. Andere haben möglicherweise schon mehr Ferien genommen. Überschüssige Ferientage werden vom letzten Gehalt abgezogen. Bedenke dies beim Kündigen.

person denkt über job kündigen nach

Kündigungsschreiben: reine Formsache

Das Kündigungsschreiben ist zwar rechtlich gesehen wichtig, letztlich aber reine Formsache. Du brauchst keinen langen und persönlichen Text über deine Beweggründe zu schreiben, sondern formulierst nüchtern, dass du dein Arbeitsverhältnis per einem bestimmten Datum kündigen möchtest, gefolgt von ein paar Floskeln.

Hier eine Vorlage bzw. ein Mustertext für ein Kündigungsschreiben:

[Dein Vor- und Nachname]
[Deine Adresse]
[PLZ und Stadt]
[Telefonnummer]
[E-Mail-Adresse]

[Datum]

[Name des Unternehmens/Empfängers]
[Adresse des Unternehmens/Empfängers]
[PLZ und Stadt des Unternehmens/Empfängers]

Betreff: Kündigung des Arbeitsvertrags vom [Datum auf Arbeitsvertrag]

Sehr geehrte Damen und Herren

Ich kündige meinen Arbeitsvertrag vom [Datum auf Arbeitsvertrag] per [Datum letzter Arbeitstag].

Ich bitte Sie, den Erhalt dieses Schreibens zu bestätigen.

Besten Dank für Ihre Kenntnisnahme.


Freundliche Grüsse

[Digitale Unterschrift]
[Dein Vor- und Nachname]

Anleitung für Kündigungsvorlage: kopiere den Muster-Text in ein leeres Word-Dokument und ergänze die Informationen in den Platzhaltern.

Fünf Tipps für einen reibungslosen Austritt nach Ablauf der Kündigungsfrist

Für einen geregelten Austritt nach Ablauf der Kündigungsfrist sind folgende fünf Tipps zu beachten.

Austritts-Tipp 1: Im Positiven auseinandergehen und Türen offenhalten

Beim Austritt ist es wichtig, positiv auseinanderzugehen und Türen offen zu halten. Verhalte dich professionell und hinterlasse einen guten Eindruck, da du möglicherweise ehemaligen Kollegen oder Vorgesetzten wieder begegnest. Überlege, Abschlussgespräche zu führen, um konstruktive Rückmeldungen zu erhalten und zu geben. Veranstalte einen Abschlussapero oder verabschiede dich per Rundmail und hinterlasse deine persönlichen Kontaktdaten, um die Verbindung aufrechtzuerhalten.

Austritts-Tipp 2: Löschen und Übergabe relevanter Daten

Vor deinem Austritt leite private E-Mails in deinem Geschäftspostfach an deine private Adresse weiter und lösche sie danach. Übergib digitale Geschäftsdokumente ordnungsgemäss an deinen Vorgesetzten und stelle sicher, dass alle digitalen Zugänge korrekt deaktiviert werden. Achte darauf, sensible Daten vertraulich zu behandeln.

dokumentübergaben vor arbeitsaustritt

Austritts-Tipp 3: Pensionskassengelder mitnehmen

Es liegt in deiner Verantwortung, den Transfer der Pensionskassengelder zu deinem neuen Arbeitgeber zu veranlassen. Informiere dich frühzeitig über den Prozess und die notwendigen Dokumente, und wende dich an die Personalverantwortliche, um den Transfer zu koordinieren.

Austritts-Tipp 4: Abschlusszeugnis anfordern

Ein Abschlusszeugnis ist ein wichtiger Bestandteil deiner beruflichen Unterlagen, wobei du in unserem Artikel «Arbeitszeugnisse in der Schweiz» alles Wichtige dazu lernst. Fordere es rechtzeitig an und prüfe es auf Vollständigkeit und Korrektheit, damit du das finale unterschriebene Exemplar am letzten Arbeitstag mitnehmen kannst.

Austritts-Tipp 5: Finanzielle Aspekte und Versicherungen klären

Überprüfe deine finale Gehaltsabrechnung, einschliesslich Bonuszahlungen und Ausgleich allfälliger Überstunden. Kläre zudem deine Versicherungssituation, insbesondere bezüglich Unfallversicherung und Krankentaggeldversicherung, und stelle sicher, dass du lückenlos versichert bist.

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