Das Anschreiben zur Bewerbung – Tipps und Vorlage speziell für die Schweiz

von Matteo
Mann der ausgedrucktes Anschreiben zur Bewerbung in der Schweiz zufrieden anschaut

Im Anschreiben zur Bewerbung beschreibst du, warum du gerne für das Unternehmen arbeiten möchtest, was dir an der ausgeschriebenen Stelle gefällt und warum du der ideale Kandidat für das Unternehmen bist. In der Schweiz wird dieses begleitende Schreiben zwar nicht immer verlangt, aber immer gerne gesehen, denn es zeigt Motivation und Wertschätzung. Es wird auch Motivationsschreiben, Bewerbungsschreiben oder einfach Begleitbrief zur Bewerbung genannt.

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Anschreiben zur Bewerbung in der Schweiz: Nutze eine Vorlage zur Strukturierung – bleibe trotzdem kreativ und individuell

Ein gutes Motivationsschreiben zu erstellen ist deutlich herausfordernder als ein CV, da nicht ganz nach klarem Raster mit Vorlage vorgegangen werden kann. Es erfordert Nachdenken und Kreativität. Mit einem richtig guten Motivationsschreiben hebst du dich aber deutlich von anderen Bewerbern ab und somit lohnt sich, Zeit und Energie zu investieren. Wenn du die folgenden Strukturierungshilfen und Tipps für dein Anschreiben beachtest und es zusammen mit einem schönen CV, z.B. einer basierend auf unserer kostenlosen Lebenslauf Vorlage, einreichst, hast du die besten Voraussetzungen für deine Bewerbung geschaffen.

Formelles – Sauberer Briefkopf, Betreff, Anrede und Gruss

Ein hübsch gestaltetes Layout ist beim Motivationsschreiben zwar nicht so wichtig wie beim CV, dennoch sollten bestimmte Formalitäten beachtet werden. Im Briefkopf stehen Adresse von dir und dem Unternehmen, sowie deine Kontaktdaten. Dies sollte etwa so aussehen:

Person tippt Briefkopf eines Anschreiben für Bewerbung in der Schweiz

Im Betreff schreibst du «Bewerbung» gefolgt von der Stellenbezeichnung, die im Inserat verwendet wurde. In der Anrede sprichst du, falls bekannt, die Person an, die im Stelleninserat aufgeführt wurde, sonst ein allgemeines «Sehr geehrte Damen und Herren». Am Schluss schliesst du das Schreiben mit «Freundliche Grüsse» und deinen Namen ab. Eine digitale oder eingescannte Unterschrift wirkt zudem extra professionell.

Das Bewerbungsschreiben sollte nicht länger als eine Seite, sowie kompakt und prägnant verfasst sein. Achte unbedingt darauf, keine formellen Fehler wie falsche Adressen, Namen oder Stellenbezeichnungen zu machen. Überprüfe das immer genau, besonders wenn du dieselbe Vorlage für verschiedene Bewerbungen nutzt.

Aufbau – klar strukturiert aber nicht starr und langweilig

Wie bei einem guten Aufsatz solltest du auch beim Motivationsschreiben auf einen klaren Aufbau achten. Dieser sollte sich in die drei Teile Einleitung, Hauptteil und Schluss gliedern.

Einleitung: Wecke Interesse an dir

Die einleitenden Sätze des Motivationsschreiben dienen dazu, beim Leser Interesse zu wecken und zum Weiterlesen anzuregen. Hier schreibst du kurz und prägnant, was dir an der Branche und dem Unternehmen gefällt, was dich besonders an der Stelle angesprochen hat oder auch wie du zur Bewerbung gekommen bist. Versuche das Ganze authentisch und persönlich zu gestalten und vermeide langweilige Standardsätze.

Hier ein gutes und ein schlechtes Beispiel für Formulierungen in der Einleitung:

Gutes Beispiel (interessant)

Sehr geehrter Herr Müller

Im ersten Jahr meiner KV-Lehre bin ich zum ersten Mal mit Buchhaltung in Kontakt gekommen und habe rasch bemerkt, dass mir das Thema liegt und Spass macht. Als ich Ihre offene Stelle als Sachbearbeiterin Buchhaltung gesehen habe, war ich sofort überzeugt, dass dies meine ideale Stelle ist […]

Schlechtes Beispiel (langweilig)

Sehr geehrte Damen und Herren

Ich habe auf Ihrer Website die offene Stelle als Sachbearbeiterin Buchhaltung gesehen, auf die ich mich hiermit bewerben möchte. Ich hatte während meiner Ausbildung schon Erfahrungen in der Buchhaltung gesammelt und würde nun gerne auf diesem Gebiet weiterarbeiten [...]

Der Personalverantwortliche schaut sich normalerweise zuerst deinen Lebenslauf an und liest erst danach dein Motivationsschreiben. Vermeide es also, im Anschreiben deinen Lebenslauf nochmals in textueller Form aufzuführen. Verzichte auch auf Standardsätze, die du aus dem Internet kopiert hast. Erzähle stattdessen eine persönliche Anekdote die auch Emotionen, vor allem Begeisterung und Freude, zeigen darf. Damit weckst du Neugier und hebst dich von anderen Bewerbern ab. Es gibt viele Möglichkeiten für eine gelungenen Einleitung, allerdings sind Kreativität und Denkarbeit erfordert. Bevor du mit dem Verfassen startest, skizziere stichwortartig einige Ideen und wähle die Beste aus.

Hauptteil: Lege dar wieso du gut zur Stelle passt – von der Motivation und vom Profil her

Im Hauptteil schlägst du die Brücke zwischen der ausgeschriebenen Stelle und dir als bewerbende Person. Erwähne die im Stelleninserat gelisteten Anforderungen und argumentiere, warum du diese erfüllst. Ein souveränes Auftreten ist hierbei entscheidend, ohne jedoch prahlerisch oder überheblich zu wirken – in der Schweiz schätzt man Bescheidenheit. Anstatt einfach zu betonen, dass du für eine Aufgabe geeignet bist, begründe dies mit konkreten Beispielen aus deiner beruflichen Laufbahn oder Ausbildung. Zum Beispiel, wenn Selbstständigkeit gefordert wird, könntest du ein Projekt hervorheben, das du eigenständig geplant und umgesetzt hast.

Wie der Name schon sagt, sollte dein Motivationsschreiben auch deine Motivation und Begeisterung für die Stelle zeigen. Erkläre, warum du in dieser Position, insbesondere für dieses Unternehmen, arbeiten möchtest und welche Aufgaben dich besonders angesprochen haben. Biete Einblicke, die im Lebenslauf fehlen könnten, etwa den Grund für einen Jobwechsel oder einen Umzug. Zum Beispiel, wenn du einen Umzug von Luzern nach Biel aus privaten Gründen wie einer Beziehung anstrebst und nun eine Stelle am neuen Ort suchst, dann betone dies. Es ist für den Personalverantwortlichen wichtig, auch solche Motivationen zu verstehen. So wirkst du authentisch, nahbar und sympathisch, was den Ausschlag geben kann.

Bedenke dabei immer, nicht nur aus deiner, sondern auch aus der Sicht des Arbeitgebers zu argumentieren. Vermeide übermässigen Gebrauch von Formulierungen wie «ich würde gerne», «ich könnte» oder «ich hätte die Chance». Zeige stattdessen auf, welchen Mehrwert du dem Arbeitgeber bringst und wie ihr gemeinsam Erfolge erzielen könnt.

Hier gute und schlechte Beispiele für Formulierungen im Hauptteil:

Gute Beispiele (begründet, auf Arbeitgeber bezogen)

"In meinen bisherigen Arbeitsverhältnissen wurde mein gründlicher und zuverlässiger Arbeitsstil stets geschätzt [...]"

"Meine langjährige Erfahrung im Verkauf und meine immer wieder gezeigte Fähigkeit, ein Team zu führen und zu motivieren, machen mich zur idealen Kandidatin für Ihre Stelle als Leiterin Vertrieb [...]"

"Mit meiner abgeschlossenen kaufmännischen Ausbildung und Berufserfahrung in Administration und Buchhaltung bringe ich eine solide fachliche Basis mit […]"

"Meine früheren Arbeitgeber lobten meine Einsatzbereitschaft ausserhalb der normalen Arbeitszeiten. Diese Eigenschaften möchte ich gerne in Ihr Unternehmen einbringen [...]"

Schlechte Beispiele (unbegründet, selbstbezogen)

Ich arbeite stets selbständig, teamfähig und zuverlässig […]

Ihre offene Stelle als Leiter Vertrieb wäre der perfekte nächste Karriereschritt für mich und erlaubt mir […]

Ich erfülle Ihre fachlichen Anforderungen […]

Ich verfüge über eine überdurchschnittlich hohe Einsatzbereitschaft […]

Schluss: Fasse zusammen und schlage die nächsten Schritte vor

Im Schlussteil deines Bewerbungsschreibens fasst du kurz in 1-2 Sätzen die wichtigsten Argumente des Hauptteils zusammen und schlägst das weitere Vorgehen vor. Sprachlich solltest du selbstsicher auftreten, aber gleichzeitig nicht aufdringlich wirken. Meide Konjunktive (z.B. würde, hätte, könnte), da sie Unsicherheit vermitteln (siehe Beispiele unten).

Ebenfalls kannst du im Schlussteil erwähnen, wann du die Stelle antreten könntest und, falls zutreffend, in welchem Pensum. Falls nicht mehr alles auf eine Seite passt und du kürzen musst, gib Einleitung und Hauptteil Vorrang und straffe den Schlussteil.

Hier gute und schlechte Beispiele für Formulierungen im Schlussteil:

Gute Beispiele (selbstbewusst)

"Gerne lerne ich Sie bei einem persönlichen Gespräch näher kennen"

"Ich freue mich auf Ihre positive Rückmeldung"

Schlechte Beispiele (unsicher)

"Ich würde mich über ein Gespräch freuen"

"Über eine positive Rückmeldung würde ich mich freuen"

Person tippt ihr Anschreiben für die Bewerbung in der Schweiz auf ihrem Laptop

Generell: Persönlich, sympathisch und ohne Floskeln

Nun bist du bestens für die Erstellung deines Bewerbungsschreibens vorbereitet. Dennoch: Motivationsschreiben sind so einzigartig wie die Person, die sie verfasst. Sieh die vorgestellte Struktur als Inspiration und Denkhilfe und nicht als zwingende Vorgabe. Das Wichtigste ist, dass du deine Begeisterung für die Stelle und deine Qualifikationen auf natürliche Weise kommunizierst. Das Motivationsschreiben sollte deinem persönlichen Sprachstil treu bleiben, dabei jedoch klar und strukturiert sein.

Vermeide Floskeln, denn erfahrene Rekrutierer können sofort zwischen einem sorgfältig verfassten Anschreiben, in das die nötige Zeit und Mühe investiert wurde, und schnell zusammengesetzten Standardsätzen aus dem Internet unterscheiden. Vor dem Abschicken empfiehlt es sich zudem, Feedback einzuholen – sei es durch Profis (z.B. von uns, wir bieten einen professionellen Bewerbungscheck an) oder von einer dir nahestehenden Person.

Wenn du Zeit und Stress sparen möchtest, lass dein überzeugendes Motivationsschreiben komplett von uns verfassen. Viele erfolgreiche Bewerber haben dies in den letzten Jahren getan und uns dafür positiv auf Google Maps bewertet.

Viel Erfolg bei deiner Bewerbung! Hat dir dieser Artikel weitergeholfen? Dann teile ihn und hinterlasse uns unten einen Kommentar, wenn du Fragen hast. Wir werden dir gerne antworten!

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